Bereits zum neunten Mal fand am 11. Februar einer der anspruchsvollsten Winterläufe Deutschlands statt – die sogenannte Brocken-Challenge. Dieser Ultramarathon über rund 80 km von Göttingen auf den Brockengipfel ist als Benefizveranstaltung für soziale Einrichtungen angelegt, die Startgebühren von je 85 Euro werden vollständig gespendet. Allerdings limitieren die Bestimmungen des Naturreservates Harz das Teilnehmerfeld auf knapp 150 Starter und auch drei thüringische Läufer konnten sich registrieren, bevor die Anmeldung bereits nach etwa 20 Stunden das Limit erreichte und geschlossen wurde.
Wer noch Ende Januar mit einem Trail-Ultramarathon unter milden Bedingungen rechnen durfte, fand sich nur wenige Wochen später dann am Lauftag den eisigen Bedingungen des Harzvorlandes ausgesetzt. Temperaturen zwischen -13 und -15 Grad, Neuschnee und kalter Wind, welcher besonders auf den letzten der insgesamt 1900 ansteigenden Höhenmeter stärker wurde, verlangten alles von den Extremläufern und machten dem Motto der Veranstaltung „kalt, hart, schön“ alle Ehre.
Am besten kamen die Routiniers der Veranstaltung mit den besonders harten Bedingungen dieses Jahres zurecht. In 7:47 Std. erreichte der Rekordhalter und Vorjahressieger Lars Donath aus Göttingen als Erster das Ziel. Ihm folgten binnen weniger Minuten der Vorjahreszweite Frank Buka in 7:50 Std. und der „Star“ der Veranstaltung, das Kemptener Ultra-Ass Matthias Dippacher in 7:59 Std. Bester Thüringer wurde Steffen Burkhardt auf Rang 4 in 8:28 Std. Der Streckenrekord von 7:25 Std. war unter den diesjährigen Bedingungen nicht in Gefahr.
Trotz aller Anstrengungen werden den 127 Finishern – darunter 14 Frauen – insbesondere die familiäre Atmosphäre und gute Organisation des Laufes in Erinnerung bleiben. Auf Medaillen und Sachpreise wurde bewusst verzichtet, statt dessen konnte der ausrichtende Verein „Ausdauersport für Menschlichkeit“ als krönenden Abschluss einen Spendenbetrag von 16.000 Euro an die sozialen Einrichtungen in Göttingen übergeben.
Fotos: Eckhardt Seher