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SaaleHorizontale-Staffel: Laufschuhe als Staffelstab

Geschrieben am 14. Juni 2010 Von Hans-Georg Kremer 1 Kommentar

Die Zuschauer und Kampfrichter glaubten ihren Augen nicht zu trauen: an der fünften Wechselstelle bei Jena-Zwätzen wartete eine Staffelläuferin in Strümpfen auf ihren Wechsel – sie hatte ihre Laufschuhe vergessen. Von dem ankommenden Läufer ließ sie sich die Schuhe geben, zog sie an und entschwand eiligen Schrittes Richtung Papiermühle, wo sie erfolgreich und ohne Blasen ankam. Ähnlich wie diese Staffel gingen die meisten der 64 gestarteten Teams nicht ganz so verbissen an die Erstaufauflage der SaaleHorizontale-Staffel heran.

Die Teams aus 7 Staffelläufern absolvierten am vergangenen Samstag eine insgesamt 82 Kilometer lange und ausgesprochen anspruchsvolle Strecke rund um Jena. Die Freude am Laufen, die fantastische Landschaft mit vielen herrlichen Ausblicken und die Teamidee – etwas gemeinsam zu meistern – überwogen.

Der SaaleHorizontale-Staffellauf ist der dritte Ultrastaffellauf in Thüringen neben dem Rennsteig-Staffellauf und dem Schiller-Staffellauf. Mit fast 2000 Höhenmetern Anstiegen ist er, was die läuferischen Anforderungen betrifft, mit den bestehenden Staffelläufen vergleichbar. Mit den 70 zugelassenen Staffeln zu je sieben Läuferinnen und Läufern hat er sich gleich bei der ersten Auflage gut in der mitteldeutschen Laufszene platziert.

Die Idee zum Vorbild, dem 12 Jahre älteren Rennsteig-Staffellauf, stammte übrigens auch aus Jena. Zu ihrem 20. Geburtstag organisierte die Laufgruppe des USV Jena im Jahr 1995 einen Staffellauf auf dem Rennsteig, an dem fast 50 Läuferinnen und Läufer teilnahmen. In diesem Jahr nun zum 35. Geburtstag der Laufgruppe gingen 18 Läuferinnen und Läufer in der Traditionsstaffel auf die Strecke und erfüllten gleichzeitig die wichtige Aufgabe einer Schlussstaffel.

Mindestens fünf weitere Teams aus Mitgliedern des USV-Lauftreffs ließen es sich nicht nehmen, in der Zeitwertung zu laufen. Die Mittwochslaufgruppe des USV kam dabei sogar auf einen hervorragenden vierten Platz bei den Männern. Die beiden Studentenlaufgruppen des USV sorgten mit einem zweiten und einen vierten Platz in der Sonderwertung „ADH-Trophy“ für weitere gute Ergebnisse des Veranstaltervereins.

In der Traditionsstaffel, die die Staffelabschnitte als Grupp lief, waren drei Gründungsmitglieder des 35-jährigen Lauftreffes vertreten, Friedrich-Wilhelm Gebhardt, Dr. Hans-Georg Kremer und Irmlind Fuchs. Letztere war mit über 70 Jahren auch noch die älteste Frau beim Staffellauf. Der älteste männliche Teilnehmer, Eugen Hainlein mit 83, kam ebenfalls aus der USV-Traditionsstaffel. Doreen Löbel und Sabine Geiß ließen es sich nicht nehmen, sogar den Start- und Schlussabschnitt mitzulaufen.

Da die Ergebnisliste weder Vereins- noch Familiennamen ausweist, kann hier nur auf die frei gewählten Staffelnamen verwiesen werden, was aber zu den Besonderheiten solcher Staffelläufe gehört. Hinter den Namen verbirgt sich oft eine Idee, ein Sponsor oder eine „nichtvereinstypische“ Freizeitgruppe, wie Stammtische, Arbeitsteams usw.

Mit 5:29:18 blieb die Männermannschaft vom Laufladen Jena zwar deutlich – fast eine Stunde – über der vorausberechneten Siegerzeit, was für die Schwere der Strecke spricht. Sie distanzierten aber die Zweiten (X-Runners, 5:43:30) um fast 14 Minuten und die Dritten (Laufteam Holzland, 5:51:46) um mehr als 22 Minuten. Schon auf Platz vier folgte die erste Mixstaffel, die aus Halle angereist war (LAV Halensia Halle, 6:11:07). In der Gesamtwertung auf Platz sieben kamen sieben Jenaer Studenten unter dem Namen Laufburschen in 6:58:59.

Schnellste Frauenstaffel waren die „Flotten Schnecken“ mit 7:50:15, die in der Gesamtwertung Platz 32 belegten. Die USV-Schlussstaffel lag mit 9:01:00 fast genau im geplanten Zeitrahmen des Gesamtleiters Timo Jahn, der als kenntnisreicher Moderator am Start, beim Zieleinlauf und bei der Siegerehrung dafür sorgte, dass die knapp 500 Aktiven und die mehreren Hundert Zuschauer immer gut informiert waren. Es erwies sich als Glücksgriff des Organisationsteams um Tino Jahn, Ralf Janke, Olaf Schubert, Thomas Ecke und Dr. Andrea Altmann, den Zieleinlauf der SaaleHorizontale-Staffel genau auf den Zeitpunkt der Eröffnung des 2. USV-Sommerfestes zu legen. Dadurch waren durchgängig Zuschauer beim Zieleinlauf anwesend.

Lob kam von den Läufern für die bestens markierte Strecke. Genutzt wurde der fest ausgeschilderte Qualitätswanderweg Saalehorizontale, der vom Jenaer Stadtförster Olaf Schubert mit seinen Mitarbeitern von der UAG Jena entwickelt wurde. Außer der landschaftlichen Schönheit zeichnet ihn besonders aus, dass viele Passagen auf den schmalen Horizontalwegen an Jenas Kalkbergen entlang führen. Schmale Wege mit vielen Abzweigungen und Richtungsänderungen sind typisch für den Wanderweg.

Thomas Ecke und Ralf Janke benötigten mit den Rädern ganze zwei Tage, um überall mit umweltfreundlicher Sprühkreide Pfeile auf den Wegen anzubringen. Zusätzlich waren mehr als 50 Helfer der Jenaer Berg- und Burggesellschaften, wie der Fuchsturm-Gesellschaft, der Jenzig-Gesellschaft, Berggesellschaft Forsthaus e.V., der Berggemeinschaft Landgrafen, der Lobdeburg-Gemeinde, dem Freundeskreis Kunitzburg und dem Thüringer Tourismusverbandes Jena-Saale-Holzland, der Friedrich-Schiller-Universität und dem USV Jena an schwierigen Passagen und Straßenkreuzungen über viele Stunden im Einsatz. Auch die Polizei half an jenen Stellen, wo Bundesstraßen überquert wurden, ohne dass ihnen vorher bekannt war, dass der Jenaer Polizeichef persönlich mitlief.

Bei der Durchquerung der vielen kleinen Orte durch die Staffelläufer fiel Tautenburg besonders positiv auf. Die Bevölkerung klatschte an vielen Stellen Beifall und stellte auch einige Streckenposten.

Sehr gut kamen auch die Siegerehrung und die große Tombola bei den fast 500 Besuchern des Festzeltes an. Entsprechend der regionaltypischen und umweltorientierten Organisation gab es schön gestaltete Siegermedaillen aus heimischen Nadelhölzern. 78 Flaschen exquisiter Obstweine aus Röttelmisch im Rheinstädter Grund wurden an die Läuferinnen und Läufer der Platz 1 bis 3 in vier Wertungsklassen ausgegeben. Zusätzlich bekam jedes Mitglied einer Siegerstaffel eine „Rennsemmel“ eines einheimischen Bäckers.

Einen Tag nach der erfolgreichen Premiere begannen bereits die Vorbereitungen für die zweite Auflage 2011.

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One thought on “SaaleHorizontale-Staffel: Laufschuhe als Staffelstab”

  1. Jürgen Klöpfel sagt:
    14. Juni 2010 bei 19:09

    am Samstag gab es in Thüringen nur 7 Laufveranstaltungen + auch einen weiteren Staffellauf in Königsee. Dennoch fiel uns die Wahl bei der Premiere der Saalehorizontale an den Start zu gehen leicht.
    Das Team Schillerstaffel bedankt sich für das gelungene stimmungsvolle Erlebnis. Die Szenerie an den Wechseln, der Sport- und Teamgeist ist einfach umwerfend. Wer dabei war kommt immer wieder. DANKE bis zum Rennsteigstaffellauf… und dann zum Schiller – Staffel – Lauf !!!

Kommentare sind geschlossen.

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