Am Vortag des 1. Piesauer Glasmacherlaufes regnete es ununterbrochen. Die Markierung der Strecke und die Vorbereitung der Premiere gestalteten sich schwierig. Doch die Organisatoren des SV 1865 Piesau machten sich Mut, hofften auf einen trockenen Wettkampftag. Und so kam es schließlich auch. Am Morgen des Lauftages war der Himmel zwar noch grau, aber es blieb trocken.
Insgesamt 36 Kinder und 86 Erwachsene meldeten sich für die Strecken über 2 und 9,3 Kilometer an. Gesamtleiter Frank Thomas freute sich über das rege Interesse der Läufer. Allerdings gab es vor dem Start auch Falten auf der Stirn des Gesamtleiters: Würde alles klappen? Der SV 1865 Piesau hatte mit der Ausrichtung solcher Wettkämpfe noch keine Erfahrung.
Um 10 Uhr fiel der Startschuss für den 2-Kilometer-Lauf. 16 Mädchen und 20 Jungen begaben sich auf die Strecke. Gleich nach dem Start wartete ein steiler Anstieg auf die Kinder, worauf ein relativ flaches Stück folgte, bis es schließlich bergab zum Ziel ging. Favoriten waren natürlich Christoph Büttner vom SC Steinheid und Carl Müller vom LAC Rudolstadt. Christoph Büttner führte den Lauf sehr lange an, auf der Zielgeraden wurde er aber von Carl Müller noch abgefangen. Carl Müller gewann nach 8:35 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung. Sportlich fair gaben sich beide zur Siegerehrung trotzdem die Hände. Bei den Mädchen war der Lauf eine klare Sache für Christin Gräf. Sie siegte souverän, kam sogar als Gesamtvierte ins Ziel.
Der 9,3-km-Lauf wurde unmittelbar nach dem Zieleinlauf des letzten Kindes gestartet. Im Läuferfeld von 70 Männern und 16 Frauen gab es einige Favoriten: Sebastian Seyfarth vom 1. SV Gera, Karl Hempel vom Saalfelder LV sowie Jens Fleischhauer und Frank Elsner vom SV Bergdorf Höhn. Allen aus diesem Quartett war der Sieg zuzutrauen. Bei den Frauen gingen Heike Wagner vom Saalfelder LV und Cornelia Michaelis vom SV Bergdorf Höhn als Siegkandidatinnen ins Rennen.
Nachdem der Startschuss gefallen war, setzte sich das Feld mäßig in Gang. Die Strecke kannte niemand, Kräfte sparen war geboten. Einen kleinen Anstieg unmittelbar nach dem Start mussten die Teilnehmer überwinden, bevor es zunächst flach weiterging. Später führte der Kurs über einen stark aufgeweichten Waldweg. Der Regen des Vortages hatte hier deutliche Spuren hinterlasen. Nach diesem schwierigen Abschnitt folgte ein etwa 1 Kilometer langes Teilstück auf dem Rennsteig, das vorbei am höchsten Punkt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt (827 m ü. NN) führte. Von dort an ging es hinab zum Denkmal bei Ernstthal und zurück Richtung Gasthof Brand. Nun musste der matschige Abschnitt nochmals durchlaufen werden, bevor es über den „Hohen Schuss“, einer steilen Bergabpassage zurück ins Ziel ging.
Schnellster Läufer war mit einer Zeit von 35:29 Minuten der Geraer Sebastian Seyfarth. Die schnellste Frau kam aus Bayern: Cornelia Michaelis gewann den 1. Glasmacherlauf in 43:41 Minuten.
Die meisten Läufer lobten die Strecke. Allen war klar, dass der Veranstalter das schlechte Wetter nicht zu verantworten hatte. Im nächsten Jahr zur 2. Auflage des Glasmacherlaufs wird es eine andere Streckenführung geben. In diesem Jahr war der geplante Streckenverlauf wegen Forstarbeiten nicht umsetzbar.