196 Teams haben für die 24. Auflage von Europas größten Staffellauf im Cross am Samstag gemeldet. „Damit haben wir trotz Ferienbeginn in Thüringen wieder die Teilnehmerzahl des Vorjahres erreicht“, freut sich Rennsteiglauf-Präsident Jürgen Lange. 2023 hatten 188 von 191 angetretenen Teams das Ziel in Blankenstein erreicht. Während die Anzahl der reinen Frauen- und Männerteams mit 14 bzw. 120 nahezu konstant geblieben ist, gibt es bei den Mixteams – bestehend aus je 5 Männern und Frauen – einen Zuwachs des Teilnehmerfeldes auf 62. Diese Teams dürfen zusammen mit den Frauenmannschaften bereits um 5:00 Uhr in Hörschel starten, während die Männer erst eine Stunde später auf die Strecke geschickt werden.
Für einen Großteil der teilnehmenden Staffeln geht es um einen erlebnisreichen Tag mit der Erfüllung ihrer persönlichen Ziele, die bei vielen Mannschaften in einem Wechsel vor den vorgegeben „Notstarts“ um 15:30 Uhr in Masserberg und 19:30 Uhr in Brennersgrün liegen. Für die Mannschaften „Pleßgirls Breitungen“, „X-Runners“ und das „Laufteam Erfurt“ geht es darum, ihre Titel zu verteidigen. Andere möchten in die Fußstapfen der Vorjahressieger treten. Bei den Frauenstaffeln kann mit einem erneuten Sieg der Pleßgirls gerechnet werden, auch wenn hier die Rennsteigsupermarathonsiegerin Kristin Hempel in diesem Jahr urlaubsbedingt fehlt. Das Damen-Team Oßwald steht in diesem Jahr nicht in der Startliste und die Vorjahresdritten bzw. -vierten „Harzer Hexen“ und „Lady X-Runners“ sind vom Leistungsniveau her zu weit entfernt.
Spannend wird es im Mix-Wettbewerb. Die Skilangläuferinnen aus dem ehemaligen Oßwald-Damenteam werden in diesem Jahr mit den Männern eine Mix-Staffel stellen, welche dem Seriensieger „Laufteam Erfurt“ den ersten Platz streitig machen will. Das neue „Oßwald-MIX“ Team ist namhaft besetzt, allen voran mit Victoria Carl als Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sowie Marcel Bräutigam, dem aktuellen König des Rennsteigs. Die Seriensieger vom Laufteam Erfurt – diesmal unter dem Namen „Ü30-Partymix“ unterwegs – rechnen zudem mit der Konkurrenz der Vorjahresdritten „Jenaer Intervallexpress“ und dem „Potsdamer Laufclub TG Mittelstrecke“. Die „Sömmerdaer Kraniche“ – im Vorjahr Vierte – haben den bärenstarken Rennsteigmarathonsieger Samsom Tesfazghi Hayalu in ihren Reihen. „Wir sind entspannt, aber die Titelverteidigung wäre schön“, sagt Laufteamchef Patrick Letsch.
Im vergangenen Jahr konnten die „X-Runners“ an den Biathleten auf der letzten Etappe von Brennersgrün nach Blankenstein vorbeiziehen und sich noch den Sieg holen. Für die diesjährige Auflage stehen die Biathleten nicht an der Startlinie. Die Mannschaft vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein – im letzten Jahr Dritter – ist wieder durch die Bank mit leistungsambitionierten Breitensportläufern solide aufgestellt. Vielleicht können die Neulinge „Erfurter Goldstandard“ um den Rennsteig-Halbmarathonsieger Roman Freitag oder die erfahrenen „Harzer Teufel“ das Podest angreifen. Es wird in jedem Fall spannend, denn der Staffellauf hat seine eigenen Gesetze. Nicht nur das läuferische Vermögen muss an dem Tag stimmen, sondern auch auf die Organisation und Logistik der einzelnen Mannschaften kommt es an.
Das wissen die erfahrenen Rennsteigstaffeln professionell zu lösen. Das Mix-Team vom USV Erfurt war bei allen bisherigen 23 Rennsteigstaffelläufen am Start. „Wir stellen unsere stärksten Läufer auf die ersten Etappen. Damit kommen wir aus dem Gewimmel heraus und geraten nicht bei der Parkplatzsuche in Zeitnot“, verrät Mannschaftsleiter Frank Becker. Die Frauen bekommen eine Fahrradbegleitung durch den Vereinspräsidenten Jens Panse, der von Anfang an dabei war und jeden Meter auf dem Rennsteig kennt. Die „LG Rippertshausen“ ist schon ebenso lange dabei, die „Thüringer Zahnärztestaffel“ geht zum 22. Mal an den Start und die „Renn(s)tiger sind bei ihrem 19. Versuch“. „Arthrose“, „nu pagadi“, „Kenias letzte Reserve“ oder „Zatopeks Erben“ sind bekannte Teamnamen, die auch in diesem Jahr wieder im Teilnehmerfeld auftauchen. „Die Rennsteigstaffelläufer sind Wiederholungstäter“, weiß Präsident Jürgen Lange, der sich am Samstag wieder aufs Fahrrad schwingen wird, um die eigene Rennsteiglauf-Männerstaffel bei ihrem Kampf ums Podium zu unterstützen.