Sie ist Mutter, Ehefrau, Fitnesstrainierin, Läuferin und Bloggerin. Mancher kennt sie aus dem Internet nur unter „Fitness- Mama“. Die Rede ist von Christiane Kind. Ich durfte der sympathischen Thüringerin ein paar Fragen stellen.
Du bist als Fitnesstrainierin in Erfurt bei Prana Sports by Nils Schumann Personal Training tätig, hast also dein Hobby zum Beruf gemacht, wenn man das so sagen kann. Wolltest du schon immer in diesem Bereich arbeiten?Richtig, ich habe mein Hobby quasi zum Beruf gemacht. Zumindest aktuell, denn in der Elternzeit habe ich die nötige Zeit meiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Ich bin in diesen „Job“ eigentlich nur zufällig, Stück für Stück, hineingerutscht. Es war also kein Traum, den ich schon immer träumte, sondern eher ein Lohn für meine lange Ausdauer.
Ich möchte diesen Teil meines Lebens auf keinen Fall mehr missen und muss ehrlich sagen: „Ich liebe meinen Job!“
Was treibt dich an, Menschen zum Sport zu motivieren?
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man keine Lust auf Bewegung haben kann. Ich liebe es, etwas für mich und meinen Körper zu tun. Jeder Lauf, jedes Workout, jedes Training verbinde ich mit Freiheit. Ich bin so dankbar, dass ich das alles machen kann. Und zu gern stecke ich Leute damit an. Meinen Mädels verspreche ich immer, dass sie irgendwann an einen Punkt gelangen, an dem das Training einfach dazugehört und Spaß macht. Viele von ihnen finden diesen Punkt und das ist immer wieder ein tolles Gefühl für mich.
Welchen Stellenwert hat eine gesund und ausgewogene Ernährung für dich?
Die Ernährung ist mir sehr wichtig. Ich bin zwar kein Mensch der sich streng nach Plan ernährt, aber ich achte schon sehr darauf. In unserer Küche gibt es zum Beispiel kein Fertigfutter, keinen Zucker in klassischer Form, kein Schweinefleisch…. Ich versuche außerdem, zumindest in Zeiten in denen das Training sehr intensiv ist, auf Alkohol zu verzichten. Aber auf meine Brötchen zum Frühstück kann ich nicht verzichten. Von einem Joghurt mit Müsli würde ich nicht satt werden. ;)
Was sind deine Pläne, in sportlicher Hinsicht, für die Zukunft?
Hui…dazu könnte ich einen kleinen Roman schreiben. Ich habe so viele Träume und Pläne. Immer höher, weiter, schneller, besser, extremer… Dieses Jahr möchte ich erstmal zurück zur alten Fitness und im Herbst auf alle Fälle meine persönliche Marathon-Bestzeit schlagen. Kurs auf die 3:30 Stunden, auch wenn das dieses Jahr sicher noch nicht drin ist. Außerdem möchte ich endlich einmal einen Hindernislauf auf Zeit absolvieren. Also wirklich einmal an meinen Grenzen gehen.
Gibt es eine Laufveranstaltung, an der du auf jeden Fall mal teilnehmen möchtest?
Da gibt es nicht nur eine. Ich möchte unbedingt mal nach New York und den Marathon dort laufen, auch Boston und London stehen auf der Marathon-Wunschliste ganz weit oben. Aber ich interessiere mich zum Beispiel auch für den Transalpin- Run. Auch in dem Bereich der Hindernisläufe gibt es noch ganz viel, was ich mitnehmen muss. Ich habe noch kein einziges Spartan Race mitgenommen. Das ist dieses Jahr also fest im Kalender vermerkt.
Am 26.03 ging es für dich nach Holland zum Venloop 2017. Eine Halbmarathonveranstaltung bei der die ganze Stadt Venlo und Umgebung aus dem Häuschen ist. Wie war der Lauf für dich?
Der Venloop war toll. Ich hatte den Eindruck, die ganze Stadt feiert diesen Lauf. Es gab kaum einen Meter auf dem wir keine begeisterten Zuschauer an der Strecke sahen und hörten. Es wirkt wie eine Mega- Party. Das Event war ausverkauft, da es nur eine begrenzte Anzahl von Startplätzen gab. Noch mehr Läufer auf der Strecke wären auch nicht gegangen. Aber mehr dazu könnt ihr ja einfach gern hier nachlesen.
Du bist öfter mit den Jungs von Stiftung Wadentest bei Hindernisläufen unterwegs. Was reizt dich immer wieder an solchen Events teilzunehmen?
Ja genau. Seit etwa zwei Jahren laufe ich gern gemeinsam mit den Jungs der Stiftung Wadentest. Nicht alle, aber einige von ihnen laufen genauso gern Hindernisläufe wie ich. Das passt also. Was mich daran reizt? Ich glaube das Ganze ist eine kleine Sucht. Ich teste unwahrscheinlich gern meine Grenzen aus und dieses unbeschreiblich, geniale Gefühl danach, möchte ich einfach nie wieder missen. Außerdem spiele ich gern im Schlamm.
Du und dein Mann, ihr seid vor geraumer Zeit zum zweiten Mal Eltern geworden. Du hast auch in der Schwangerschaft das Laufen nicht aufgeben. Wie waren deine Erfahrungen zu dieser Zeit?
Ich bin auf sehr viel Kritik gestoßen, weil ich auch in hochschwangeren Umständen weiter trainiert habe. Allerdings hat die Anerkennung und der Respekt überwogen. Ich denke kein Mensch hat das Recht, andere zu beschimpfen, nur weil sie gewisse Dinge anders regeln. Deshalb habe ich unsachliche Kritik auch einfach aus meinem Kopf gestrichen. In der Regel kann ich mit Kritik recht gut umgehen, solange man dabei nicht unsachlich wird und schön über der Gürtellinie bleibt. Menschen, die das nicht können, kann ich ignorieren. Das hat auch, trotz Hormone, in der Schwangerschaft gut funktioniert. Jeder Mensch kennt sich und seinen Körper am besten.
Da du ja sportlich sehr aktiv bist, hast du bestimmt auch schon einiges ausprobiert. Aber welche Sportart liegt dir überhaupt nicht?
Hui, da gibt es einige. Ich bin zum Beispiel total schlecht im Yoga. Aber ich quäle mich hin und wieder durch. Eigentlich müsste ich Yoga ganz fest in den Trainingsplan einbauen, aber so richtig konnte ich mich dazu noch nicht überwinden. Auch Schwimmen mag ich nicht wirklich. Ich bin darin zwar nicht total schlecht, aber Spaß macht es mir nicht wirklich. Für einen Triathlon quäle ich mich aber auch dadurch. Und schließlich muss ich auch noch zugeben, dass ich noch nie auf einem Snowboard stand. Damit kann ich also sagen – Snowboarden kann ich definitiv gar nicht!
Mit welchem Sportler würdest du gerne mal die Rollen tauschen?
Naja, dass kommt darauf an. Ich möchte unbedingt noch einen Ironman reißen. Gern würde ich also mal in die Rolle von Jan Frodeno schlüpfen, um zu sehen, wie es richtig geht. Mit Sandra Mastropietro würde ich gern einmal tauschen, um zu sehen wie es sich anfühlt, eine erfolgreiche Lauf-Bloggerin zu sein. Mit Marcel Höche würde ich gern mal tauschen, weil er so geniale Abenteuer erlebt und dabei auch noch so verdammt gut ist. In die Rolle von Hagen Brosius würde ich gern schlüpfen, um herauszubekommen, wie man über Hindernisse fliegt ;) Die Reihe könnte ich noch unendlich fortsetzen.
Letzte und entscheidende Frage. Döner oder „Original Thüringer Rostbratwurst“?
Normalerweise stehe ich zu meinen Wurzeln. Aber Schwein geht gar nicht.