Bei fast zu warmen Läuferwetter ging am Nachmittag des 30. April der vierte Lauf des Novo Nordisk TLV-Cups, der 16. Fröbellauf in Keilhau zu Ende. Der Laufclub Rudolstadt e.V. lud die Läuferinnen und Läufer des TLV-Cup zum ersten Mal in das beschauliche Dorf bei Rudolstadt ein. Die frühsommerlichen Temperaturen lockten mindesten 275 Läuferinnen und Läufer von Klein bis Groß an die historische Wirkungsstätte von Friedrich Fröbel. Der Veranstalter des Events lobte, in Kooperation mit der Freien Fröbelschule und dem Heimatverein Keilhau, 6 Streckenangebote aus.
Der 13 km lange Parcours des Hauptlaufs für alle ab der Altersklasse U18 führte über den Baropturm am Fröbelblick entlang bis zur Burg Greifenstein nach Bad Blankenburg und zurück. Daran nahmen 138 Läuferinnen und Läufer teil. Hierbei waren 365 Höhenmeter zu überwinden. Der Gesamtsiegerpokal ging dabei an den mittlerweile in der regionalen Läuferszene nicht mehr unbekannten Hannes Hittinger (vereinslos) und an Cathleen Heinemann vom HSV Weimarer Triathlon, die die Strecke in 51:35 min bzw. in 1:08 h bezwangen. Platz zwei und drei bei den Männern ging an Dauerbrenner Sebastian Seyfahrth vom 1. SV Gera, der nur 10 Sekunden unterlag, und Newcomer Peer Wächter in einer Zeit von 52:16 min. Bei den Frauen ging Silber an Sandra Waldstädt vom SV Hermsdorf in einer Zeit von 1:09 h und Bronze an Rebecca Gölitzer vom Team cool Runnings Kamsdorf. Dabei trennten die beiden Zieleinläuferinnen nur wenige Sekunden voneinander. Den bei der Neuauflage des Laufs 2019 von Lokalmatador Michael Sturm aufgestellten Streckenrekord konnte Hittinger jedoch nicht knacken. Ebenso bei den Frauen kam Heinemann nicht an die vor drei Jahren von Manuela Körner aufgestellte Bestzeit heran.
Auf der 4 km Strecke rund um den Ort Keilhau gingen im Wertungslauf der Altersklasse U16 neun Jugendliche an den Start. Hier kam Tabea Rebstock vom Großbreitenbacher SV mit einer bemerkenswerten Zeit von 20:43 min. als erste Läuferin ins Ziel, gefolgt von Melina Eis aus Rudolstadt und Vanessa Hartmann vom Team Schwarzburg/SAMAG. Sieger bei den Jungen wurde Fabian Kaspar, der erst sieben Minuten nach seiner Kontrahentin ins Ziel einlief. Den bei den Jungen einzig verbliebenen zweiten Platz belegte Paul Becker von der Freien Fröbelschule Keilhau.
Bestens besucht waren die Schülerläufe. Auf den Strecken von 1,2 km und 2,5 km konnten die Kinder in den Altersklassen U10 und U14 ihr sportliches Talent unter Beweis stellen. Insgesamt gingen knapp 80 Schülerinnen und Schüler an die Starts. Als schnellster Junge kam Ole Wachau vom Saalfelder Schwimmverein mit einer Spitzenzeit von 5:37 min. ins Ziel. Siegerin bei den Mädchen war hier Jasmin Konrad vom LAC Rudolstadt e.V. in einer Zeit von 05:50 min.
Auf der Strecke über 2,5 km siegte Michel Fink mit 12:27 min. und Magdalena Hahn vom Saalfelder LV in einer Zeit von 14:16 min. Silber und Bronze holten sich jeweils Noah Morgenroth von der Friedrich-Adolf-Richter-Schule und Friedrich Bauer vom LAV Saale-Rennsteig. Bei den Mädchen ging der zweite Platz an Lotta Kothhuber und Bronze an Lea Waldstädt (SV Hermsdorf).
Die Wertung zum 500 m Lauf in der Altersklasse U8 unterfiel einer Panne in der Zeitmessung, sodass keine verwertbaren Ergebnisse vorliegen. Geehrt wurden dennoch per Videobeweis die ersten drei Zieleinläufer m/w. Hier erreichte Melvin Reuter vom SG Catharinau den Platz 1, gefolgt von Niklas Konrad vom LAC Rudolstadt. Dritte wurden Collin Rauch von der Freien Fröbelschule Keilhau, der zeitgleich mit dem jüngsten Vereinsmitglied des Ausrichters, Theodor Engelhardt, ins Ziel lief. Überhaupt liefen 22 Fröbelschüler um ihre persönliche Bestleistung. Bemerkenswert waren auch die Meldezahlen des Kinderheims Uhlstädt und der Friedrich-Adolf-Richter-Schule. Obwohl der Veranstalter mehr als 35 Helfer auf den Beinen hatte, nahmen immerhin noch 12 Vereinsmitglieder an den Wertungsläufen teil, darunter Newcomer Clemens Engelmann, der im Hauptlauf in seiner Altersklasse Platz 1 erzielte und in der Gesamtwertung als fünfter Läufer ins Ziel kam. Persönliche Bestzeiten erzielten aber auch Elke Nagel, Nancy Köllner und Mario Engelmann die es ebenfalls aufs Treppchen schafften.
Neben den Wertungen zum TLV-Cup gingen die Siegerzeiten des 16. Fröbellaufs noch in die Wertung des Läufer-Sparkassencups ein. Damit mischte sich der junge Verein in seiner eigenen fünften Saison zum ersten Mal unter die Thüringer Landesläufe und sorgte mit einer sauberen Organisation und Streckenausschilderung an sportlich historischem Ort für Anerkennung in der Laufszene.
Zum ersten Mal bot der Veranstalter auch eine Nordic-Walking-Strecke über 8 km in einer Sonderwertung zu den Kreisseniorenspielen des Kreissportbundes Saale/Schwarza e.V. an. An dem Wettkampf beteiligten sich immerhin 11 Walkerinnen und Walker, die gesondert geehrt wurden.
Der Fröbellauf wurde 2019 an traditionellem Ort erstmals nach langer Pause vom Laufclub Rudolstadt e.V. neu belebt und nun zum zweiten Mal in Präsenz ausgerichtet. Nachdem der Lauf 2020 pandemiebedingt ausfiel, stellten die Rudolstädter 2021 eine virtuelle Version auf die Beine, die 418 Läufer, Wanderer und Walker anzog. Nicht zuletzt ermöglicht der Laufclub Rudolstadt allen Läufer, Wanderer und Walker noch bis zum 16. Mai, die Strecken in eigener Regie zu erkunden. So lange wird die Streckenbeschilderung bestehen bleiben. Nächster Lauf im Novo Nordisk TLV-Laufcup ist der 21. Bergbahnlauf in Lichtenhain am 28. Mai.
Text: Roberto Mehner
Bilder: Nicole Ring