Mit rund 70 Teilnehmern erfreute sich die Premiere des „1. Ultimativen TEAG-AuslaufRauflauf“ der Heimatzeitung Freies Wort sowie des Ausrichters WSV Brotterode an der Inselsbergschanze Brotterode einer großen Resonanz. Den 37 Grad steilen Bakken der Inselsbergschanze „Werner Lesser“ mit Start von der Liftbaude über den Auslaufhügel hinauf zum Schanzentisch nicht im Flug, sondern auf Schusters Rappen und letztendlich sogar auf allen Vieren zu bezwingen, empfanden die Läuferinnen und Läufer, die sich für diese ultimative Berghatz gemeldet hatten, als eine bis dato noch nie gekannte sportliche Herausforderung.
„Um zu wissen, was da auf mich zukommt“, so Ausdauerläufer Kurt Brachmann (Herzog Georg Nachtlauf Meiningen), habe ich tags zuvor das anstehende Laufabenteuer genau unter die Lupe genommen, so der Mitsechziger. „Vor diesem Bakken hatte ich richtig Ehrfurcht.“ Den Einzug ins Finale schaffte Brachmann nicht, das überließ der Meininger den jüngeren Laufassen, wie dem deutschen Skilanglaufmeister im Sprint der U17, Leon Frank (SV Medizin Bad Liebenstein), der bereits im Vorlauf in 3:15 Minuten mit einer Top-Zeit den 37 Grad-Bakken erklomm und damit seine Siegambitionen anmeldete. Dabei hatte der Schützling von Jens Filbrich erst knapp zwei Stunden zuvor noch eine harte Trainingseinheit absolviert. Doch die Strapazen steckte der 17-Jährige locker weg und verwies im ersten Vorlauf den Dietzhäuser Stefan Koob in 3:45 min klar auf den 2. Platz.
Kletterqualitäten demonstrierten dann im zweiten Vorlauf der Schmalkalder Mathias Eck als auch der Bad Salzunger Jens Winkler (Pummpälzverein). Aber auch Marco Kühhirt, der mit der Serpentinentechnik möglichst schnell den Bakken bewältigen wollte, musste erst einmal die Klasse von Frank anerkennen, qualifizierte sich jedoch wie auch Wintersportler Jacob Otto (SV Medizin Bad Liebenstein) für das Finale. „Dieser AuslaufRauflauf ist ein richtig geiles Rennen“, so der 18-Jährige. Im Finale belegte Otto in 3:48 min den dritten Platz.
Und auch Ralf Messerschmidt (WSV Trusetal) sowie Mountainbiker Andy Römhild (Viba Anschütz-Team) powerten sich im Vorlauf voll aus und meldeten mit ihren Zeiten finale Podestplätze an. Im Finale legten sie dann noch einen schnelleren Gang ein und erreichten gemeinsam in 3:50 min den Schanzentisch. Angesichts der enormen Anstrengungen teilten Messerschmidt sowie Römhild sich mit Freuden den vierten Platz.
Wie erwartet war Leon Frank auch im Finale nicht zu bremsen. In 3:08 min toppe er seine Vorlaufzeit noch einmal um sieben Sekunden und ließ sich unangefochten als 37-Grad-König feiern. Die Technik war schon gut, doch letztendlich waren wohl die konditionellen Fähigkeiten entscheidend.
Die praktizierten bei den Frauen Maria Münch (WSV Brotterode) in 4:35 min vor Seniorin Beate Ernst (Sonntagsläuferin Tambach-Dietharz) in 5:25 sowie der Meiningerin Kristin Hopf in 6:00 min am Besten. Auf einen zweiten Start verzichteten dann die Frauen. „Der erste Lauf war schon ein Hammer“, so Beate Ernst, „trotzdem war es eine ganz tolle Veranstaltung, bei der ich ganz bestimmt wieder an den Start gehen werde.“ Und auch Alexander Muth (WSV Schmiedefeld), der den Bakken gemeinsam mit seinem Sohn Alexander gleich viermal erklomm, war trotz aller ausgepowerter Reserven vom „AuslaufRauflauf“ begeistert. Dass seine Kräfte dann noch für den Finallauf reichten, war wohl die schönste Entschädigung für all die Strapazen auf allen Vieren. All das freute Initiator Christoph Gellert und so wird es nach seinem Statement zu hundertprozentiger Sicherheit 2019 eine zweite Auflage geben.