Neue Läufe sind immer etwas Besonderes, vor allem an Orten, wo man sonst nicht hinkommt. Seit 1906 befindet sich in der Nähe von Ohrdruf ein großes Manövergelände, das inzwischen Standortübungsplatz der Bundeswehr ist. Nur einmal im Jahr kann dieses Gelände bei einem Wandertag betreten werden. Der LV Ohrdruf ist es zu danken, dass erstmalig auch läuferisch das Areal erkundet werden konnte. Rund 80 Läufer nutzten die Möglichkeit und standen um 8:30 Uhr am Start.
Vorbei an Panzern und allerlei technischen Gerät führte die Strecke bald in das weite Land des Truppenübungsplatzes. Hier hatten sich schon Adrian Panse und Frank Wagner abgesetzt. Auf den langgezogenen Berganstrecken auf teils schlammigen Untergrund hatte der Radfahrer an der Spitze fast Probleme, vor den schnellen Läufern zu bleiben. Ungewohnt für die Läufer waren die weit einsehbare Strecke und der wenige Wald. Durch den Muschelkalk in Untergrund findet man eine steppenähnliche Landschaft. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der Dunst ließen allerdings nicht an eine Trockensteppe denken.Die Strecke war untypisch für normale Läufe durch blecherne Pappsoldaten mit roten Pfeilen markiert. Allerdings stand ausgerechnet an der Verpflegungsstelle ein „fauler“ Pappkamerad entgegengesetzt zur Laufrichtung. Die Verpflegungsstelle wiederum wurde von einer Soldatin betreut, die jedoch stumm blieb und es unterließ, den richtigen Weg zu weisen. Da auch der zivile Radfahrer die Strecke nicht vorher erkunden konnte, lief die Spitzengruppe eine Extrarunde, hatte im Ziel 16 Kilometer absolviert und den sicheren Sieg verloren. Der Veranstalter fand jedoch eine pragmatische Lösung und führte zusätzlich eine 16 km-Gesamtwertung ein, die Adrian Panse vom USV Erfurt vor Frank Wagner und Michael Herr (beide Rennsteiglaufverein) und gewann.
Auf der regulären Strecke siegte René Große vom Rennsteiglaufverein in 54:46 Minuten vor Frank Becker (USV Erfurt) und Stefan Timmler (Team Iron Mind). Bei den Damen gewann Judith Kramer vom Rennsteiglaufverein in 1:04:58 vor Beate Ernst (Triathlon Friedrichroda) und Kerstin Sprenger (LTV Erfurt).
Wenn die organisatorischen Mängel gelöst werden, verdient der Lauf unbedingt eine Wiederholung.