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Skilanglauf: Historische Rennen auf dem Rennsteig

Geschrieben am 25. Januar 2015 Von Hans-Georg Kremer

Am vergangenen Wochenende sollte eigentlich der erste Rennsteig-Ski-Marathon gestartet werden, den der GutsMuths-Rennsteiglaufverein mit seiner GmbH ins Leben rufen wollte. Damit hätte dieser Verein, der inzwischen über 1100 Mitglieder zählt, eine weitere hochkaratige Veranstaltung auf seiner Aktivitätenliste. Bereits bei der Gründung des Rennsteiglaufs hatten Studenten und Wissenschaftlern der Jenaer Uni die Organisation von Ski-Ultraläufen vor Augen. Nicht ohne Grund wurde mit dem legendären Ausspruch des DDR-Sportchefs Manfred Ewald: „Die DDR braucht keinen zweiten Wasalauf“ diese Versuche abrupt abgebrochen.

Die Forschungen zur Geschichte des Rennsteigs als „Sportstätte“ brachten immer wieder Funde zu Tage, dass von Beginn an Skiläufe auf diesem Traditionswanderweg organisiert wurden. Der älteste Nachweis stammt aus dem Jahre 1893, dem Jahr als in Jena der Fußball aus der Taufe gehoben wurde. Max Raebel lief am 6. Dezember auf Skiern von Eisenach zum Inselberg. Bei diesem Lauf benutzt er 2,80 m lange Schneeschuhe und die norwegische Doppelstocktechnik. Die Streckenlänge betrug 24 Kilometer. Damit war Max Raebel der erste überlieferte Skiläufer auf dem Inselsberg.

1906 gab es ein Rennsteig-Rennen auf Schneeschuhen vom Inselsberg nach Oberhof bei dem der Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha das Protektorat übernommen hatte. Es starteten sechs Männer, unter ihnen der damals bekannte Norweger Robesahm. Er schaffte die 27 km in 2:32:50 Stunden und errangt den ersten Preis – den Wartburgbecher. Auf diesen Lauf stützt sich die Tradition des Rennsteig-Skilaufs, später Rennsteig-Massenlaufs, der bis 2014 mehr als 50 Mal stattgefunden hat.

Vom 22.- 30. Januar 1907 gab es dann den ersten Versuch, den gesamten Rennsteig über ca. 170 Kilometer am Stück zu laufen. Teilnehmer waren ein Kunstmaler namens P. Stärck aus dem Holsteinischen und der Erfurter Fotograf Rudolph. Bei Brennersgrün verhinderten ein Schneesturm und umgestürzte Bäume das Weiterlaufen. Stärck schildert diese Tour, welche man als sportlich-touristische Leistung ersten Ranges bezeichnen darf, in einem hochinteressanten Artikel im Winter, dem Korrespondenzblatt der Deutschen Alpenzeitung.

1914 beteiligte sich an einem ähnlichen Skilauf als erste Frau die Eisenacher Lehrerin Elisabeth Streller. Nach dem I. Weltkrieg, 1922 schrieb der Thüringer Wintersportverband den ersten Rennsteig-Ski-Staffellauf vom Gedenkstein für die gefallenen Rennsteigvereinsmitglieder am Glöckner bei Ruhla bis zum Ehrenmal für die gefallenen Skiläufer bei Ernstthal aus. Elf Abschnitte waren zu besetzen, und 17 Staffeln meldeten sich. Die erste Siegermannschaft kam aus Vesser, dort wo in diesem Jahr der Start sein sollte. Dieser Wettkampf fand mindestens zehn Mal statt, musste aber auch öfters wegen Schneemangel abgesagt werden.
Ein weiterer Versuch den Rennsteig am Stück mit Skiern zu bewältigen, startete Gustav Räther aus Erfurt im Januar 1924. Nach 28:27 Stunden reiner Laufzeit erreicht er Blankenstein. Er hatte in Oberhof und Ernstthal übernachtet.

Rennsteig-Skiultra 1951  bei Allzunah (Im Hintergrund noch zweisprachige Straßenschilder)

Rennsteig-Skiultra 1951 bei Allzunah

1951 gab es einen bisher noch nicht publizierten Ski-Ultra über den Rennsteig, als vier Jenaer Sportstudenten von Uni-Ferienheim in Georgenthal bis in ihre Heimatorte Lauscha und Piesau liefen. Die Streckenlänge betrug etwa 100 Kilometer. Beteiligt waren Hans Greiner-Well, Lothar Köhler, Werner Kühnert und Ernst Müller.

Erst nach der Wiedervereinigung konnte die Idee des Belaufens des gesamten Rennsteigs auf Ski wieder aufgegriffen werden, da vorher durch die deutsche Teilung über 60 Kilometer Rennsteig gesperrtes Grenzgebiet waren. 1998 stiftete der ehemalige Präsident des Rennsteiglaufvereins seinen goldenen Ehrenring, den er sich beim 170-Kilometer Walking-Weltrekord 1994 gegen Bezahlung erworben hatte, für den Skiläufer, der als erster der Saison den Rennsteig am Stück bewältigte. Am 7. Februar 1998 schaffte dies der 47-jährige Rainer Selch aus Hohenwarte nach 29:25 Stunden.

Im Jahr 1999 erhielt der 45jährige Installateur Herbert Machleit aus Königsee den zweiten goldenen „Rennsteig-Ehrenring“ vom gleichen Spender. Er benötigte 25:03 Stunden. Klaus Baake aus Ruhla, der wenige Tage den gleichen Versuch startete, konnte diesen Rekord sogar unterbieten. Er lief allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Seine Sportfreunde aus Ruhla spurten für ihn die Strecke. Seine Zeit war 18:42 Stunden bis zum Ziel in Hörschel.
Im gleichen Jahr schrieb der USV Jena den ersten 80-Kilometer-Rennsteig-Superskilauf vom Rondell bei Oberhof bis zur Schwimmhalle in Steinbach a. W. aus, an dem sich 18 Männer und zwei Frauen (Gudrun Schmidt aus Hinternah und Christine Schwab aus Jena) erfolgreich beteiligten. Im Jahr darauf gab es diesen Lauf noch einmal. Er musste allerdings nach knapp 50 Kilometer in Masserberg wegen eines Witterungsumsturzes abgebrochen werden.

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