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Läuferleiden III: Jogger’s Foot (Hinteres Tarsaltunnelsyndrom)

Geschrieben am 12. Dezember 2013 Von Sonja Streit 4 Kommentare

Läufer, die ihren Sport lieben, möchten sich klarerweise nicht mit Verletzungen oder Schmerzzuständen auseinandersetzen müssen. Unglücklicherweise wird man aber manchmal vom eigenen Körper dazu gezwungen, der Wahrheit ins Auge zu blicken, vor allem in Bezug auf Schmerzen. Der so genannte Jogger’s Foot, das Hintere Tarsaltunnelsyndrom, zwingt jeden Läufer irgendwann dazu, auf bestimmte Signale zu hören und sich professionelle Hilfe zu suchen.

Ein Syndrom mit unangenehmen Begleiterscheinungen

Die Symptome des Jogger’s Foot lassen sich meist nur schwerlich ignorieren, da sie während des Trainings oder unmittelbar danach auftreten: eingeschlafene Zehen (Taubheitsgefühl), ein prickelndes oder kribbelndes Gefühl sowie ein brennender Schmerz in der Fußsohle, im Fußgewölbe oder an der Hautinnenseite der Ferse. „Da es sich beim Jogger’s Foot um eine Einengung eines Fußsohlennervs handelt, schläft entweder zeitweise der ganze Fuß ein, zwei bis drei innere Zehen oder die Fußsohle.“, erläutert Dr. Veith Moser vom 1. Wiener Nervenschmerzzentrum, der sich auf Nervenengpasssyndrome spezialisiert hat.

Hinteres Tarsaltunnelsyndrom

Hinteres Tarsaltunnelsyndrom

Nerven sind relativ empfindlich und reizbar, weshalb sich eine Einengung im Fuß besonders drastisch auf diese Extremität auswirkt, schließlich trägt sie die Hälfte unseres Körpergewichts. Derartige Symptome müssen nicht unbedingt bedeuten, dass ein eingeengter Nerv die Ursache ist – Bandscheibenprobleme können ebenso ursächlich sein.

Eine Nervenleitgeschwindigkeits-messung kann für Klarheit sorgen, aber auch zu einem falschen Ergebnis führen. „Ausschlaggebend ist häufig ein positives Hoffmann Tinel’sches Zeichen, also elektrische Missempfindungen bei Beklopfen des entsprechendes Nervenversorgungsgebietes. Druckempfindlichkeit ist ebenfalls ein Indiz.“, so Dr. Veith Moser.

Falsches Schuhwerk als möglicher Auslöser

„Falsche“ Schuhe können durchaus einen Jogger’s Foot verursachen. „Nicht selten treten die Beschwerden nach der Anschaffung neuer Laufschuhe auf. Deshalb ist das richtige Schuhwerk für Läufer von großer Wichtigkeit.“, ist sich Dr. Moser sicher. Häufig werden Patienten nur während des Trainings von Schmerzen und Missempfindungen geplagt und sind in Ruhephasen schmerzfrei. Ein Ganglion (Überbein) oder eine Gelenkausstülpung können ebenso Nervenschmerzen verursachen wie geschwollene Sehnen oder geschwollenes Sehnengleitgewebe. Die Wurzel des Übels Jogger’s Foot liegt also im Laufsport selbst, wenn man es provokant ausdrücken wollte.

Konservative Therapie oder Operation als Lösung

Das Phänomen Jogger’s Foot kann auf verschiedene Arten behandelt werden. Einerseits konservativ, hier sind folgende Möglichkeiten zu nennen: Trainingspause, Gleichstromtherapie (Iontophorese), Physiotherapie, Auflegen von Eis oder Salben bzw. abschwellenden Salbenverbänden, Kompression, Ruhigstellung oder Einnahme entzündungshemmender Medikamente (steroidaler Antirheumatika). „Antirheumatika können Magenprobleme wie Blutungen oder Geschwüre verursachen, ansonsten ist die konservative Therapie relativ nebenwirkungsarm.“, erklärt Dr. Veith Moser.

Bei der operativen Behandlung handelt es sich um eine weitere, wenn auch drastischere Option, sofern die nicht-chirurgische keine Wirkung zeigt. Hierbei wird der eingeengte Nerv mikrochirurgisch befreit und nach etwa drei bis vier Monaten ist der Patient wieder fit. „Möglichst viel Bewegung nach der Operation ist sehr wichtig, damit der Nerv nicht vernarbt. Das Bein darf keinesfalls eingegipst oder ruhig gestellt werden, da er sonst nicht gleiten und somit gut heilen kann.“, erläutert der Chirurg. Wie jeder operative Eingriff birgt auch dieser Risiken: Wundinfektionen, Blutergüsse, Wundheilungsstörungen oder überschießende Narbenbildung. In seltenen Fällen kann es zu einer inneren Narbenbildung kommen, die zur erneuten Nerveneinengung führt.

Wer mit der Diagnose Jogger’s Foot konfrontiert wird, hat nicht selten mehrere erfolglose Arztbesuche hinter sich und muss sich dann die Frage stellen, welche Therapieform die beste sein könnte. Eine Operation ist dann die beste Option, wenn man einen erfahrenen Arzt findet, dem man vertraut und mit dem man detailliert alles besprechen kann. Die Entscheidung für oder gegen die chirurgische Lösung obliegt jedem Patienten selbst.

Hilfe und Informationen

Informationen, basierend auf den Erfahrungen der Autorin:

Verweildauer im OP: ca. 90 Minuten, Anästhesie: „Stilllegung“ des Beines für ca. 12 Stunden mittels Blockade (Regionalanästhesieverfahren) als Alternative zu Vollnarkose oder Kreuzstich, Verweildauer im Krankenhaus: eine Nacht, unmittelbar nach der Operation gilt „Bewegung in Maßen“ – Verband statt Ruhigstellung durch Gips oder Ähnliches, in Ruhephasen „kühlen und hochlagern“, Nahtentfernung: nach 10 Tagen, Krücken: drei Wochen, Physiotherapie: zwei Gruppeneinheiten, zwei Einzeleinheiten – tägliches Üben zu Hause, behandelnder Arzt: Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie sowie Handchirurgie

Sonja Streit ist Journalistin mit Schwerpunkt Medizin und musste sich vor einem halben Jahr selbst mit der Diagnose Tarsaltunnelsyndrom auseinandersetzen. Sie entschied sich für eine Operation, konnte knapp vier Wochen nach dem Eingriff wieder trainieren und ist seither schmerzfrei. Ihre Trainingseinheiten hat sie allerdings von täglich auf fünf Mal pro Woche reduziert…

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4 thoughts on “Läuferleiden III: Jogger’s Foot (Hinteres Tarsaltunnelsyndrom)”

  1. Leppert-Saumer, Lothar sagt:
    14. November 2014 bei 14:09

    Hallo Frau Streit,
    habe mit Interesse Ihren guten Artikel gelesen bzgl. Joggers Foot/Tarsaltunnelsyndrom-Op.

    Könnten Sie mir Ihre Erfahrungen mitteilen?

    Werde am 22.12.14 operiert linker Fuß.
    Bin Marathonläufer, Beschwerden seit 10 Wochen, konserv. Behandlung keine Besserung.

    Wie geht es Ihnen aktuell bzgl. laufen?

    Freundliche Grüße
    aus Karlsruhe

    Lothar Leppert-Saumer
    0160 78 57 835

  2. Chris sagt:
    28. Februar 2016 bei 12:11

    Hallo,

    mir geht es ähnlich. Stehe vor Entscheidung OP oder nicht.

    Danke und Grüße
    Chr. Buder

  3. Detlef sagt:
    22. Mai 2017 bei 23:11

    Nach vielen verschiedenen Arzt besuchen hat ein Neurologe auch mir das Tarnaltunnel Syndrom festgestellt. Bin schon ein bischen älter (62) laufe aber immer noch gerne. Jetzt steht erst eimal die konservative Therapie an (Einlagen und so).
    An Op.habe ich noch nicht gedacht. Gibt es Übungen die man selbst tun kann um den Nerv zu beruhigen.

  4. Andreas Simon sagt:
    12. Dezember 2017 bei 16:11

    Hallo bei mir wurde ein Tersaltunnelsyndrom festgestellt.
    Warte jetzt noch 4 Wochen bis zum MRT. Welche Übungen kann ich machen? Wo finde ich
    im Netz Anleitungen?
    MfG
    Andreas

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